Verzettelt? Vielleicht fehlt kein Fokus – sondern Entscheidung

Manchmal fühlt es sich so an, als wäre einfach zu viel los: Zu viele Ideen, zu viele Baustellen, zu viele Möglichkeiten. Du springst von Thema zu Thema, arbeitest überall ein bisschen, aber nirgends wirklich tief. Am Ende des Tages bist du erschöpft, aber nichts ist richtig fertig geworden.

Klassisches Zeichen für mangelnden Fokus? Vielleicht.
Aber manchmal steckt etwas anderes dahinter: Eine Entscheidung, die du (noch) nicht triffst.

Denn oft ist das Verzetteln gar kein Zeitproblem. Sondern ein Entscheidungsproblem.

  • Du arbeitest an drei Produkten gleichzeitig, weil du dich nicht traust, dich für eines zu entscheiden.

  • Du sagst zu vielen Kund*innen Ja, weil du Angst hast, Nein zu sagen.

  • Du begleitest Teams halbherzig weiter, obwohl du längst merkst, dass es eigentlich vorbei ist.

Was aussieht wie Chaos, ist manchmal nur ein Vermeiden. Eine leise, aber sehr wirkungsvolle Dynamik: Solange du dich nicht festlegst, musst du auch keine Verantwortung übernehmen. Kein Risiko eingehen. Keine Klarheit schaffen.

Das gilt nicht nur für Selbstständige, sondern auch für Teams. Wenn sich Entscheidungen verschleppen, Vorhaben schwammig bleiben und niemand so richtig vorangeht, liegt das selten an Zeitmangel, sondern an inneren oder äußeren Konflikten, die nicht benannt werden.

Der Weg raus ist selten angenehm. Aber fast immer wirksam:
Benenn die Entscheidung, die gerade fehlt.

Frag dich (oder dein Team):
→ Was müsste eigentlich entschieden werden?
→ Was hält uns auf?
→ Und was würde sich ändern, wenn wir’s einfach tun?

Fokus entsteht nicht durch bessere Zeitplanung. Sondern durch Klarheit und manchmal auch durch Mut.

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Wenn Entscheidungen ausbleiben – und woran das wirklich liegt