Psychologische Sicherheit beginnt bei mir selbst
Wenn von psychologischer Sicherheit die Rede ist, denken viele sofort an Teams, Führung oder Unternehmenskultur. Und ja, all das spielt eine Rolle. Aber ich glaube: Der entscheidende Anfang liegt woanders – nämlich bei mir selbst.
Denn selbst das wohlwollendste Umfeld kann nichts ausrichten, wenn ich mir selbst nicht erlaube, unsicher zu sein. Wenn ich keine Fragen stelle, weil ich Angst habe, unwissend zu wirken. Wenn ich Fehler lieber verschweige, als sie als Lernchance zu sehen. Wenn ich mich klein mache, obwohl ich eigentlich etwas beitragen könnte. In solchen Momenten geht es nicht um die Strukturen im Außen, sondern um das, was in mir passiert.
Psychologische Sicherheit bedeutet nicht nur, dass ich mich auf andere verlassen kann, sondern auch, dass ich mir selbst vertraue. Dass ich weiß: Ich darf sichtbar sein, auch mit Ecken, mit Zweifeln, mit Lücken. Und dass meine Stimme zählt, auch wenn sie mal zögert.
Das ist unbequem, weil es ehrlich ist. Und es ist kraftvoll, weil es mich handlungsfähig macht. Denn nur wenn ich diesen sicheren Raum in mir selbst finde, kann ich ihn auch in die Zusammenarbeit mit anderen hineintragen. Nicht perfekt, nicht immer souverän – aber klar, ansprechbar und mit offenem Blick.
Psychologische Sicherheit ist nichts, was man anderen „gibt“. Es ist etwas, das wächst, wenn wir uns selbst zuhören – und bereit sind, genau da zu beginnen.